Wer als Deutscher Meister in die Saison startet, der hat natürlich hohe Ansprüche an sich selbst. „Wir wollen wieder um den Titel mitspielen“, sagt Kai Letzelter, der Vorsitzende des 1. SC Mayen-Koblenz, vor dem Auftakt der Snooker-Bundesliga an diesem Wochenende. Und die Zeichen dafür, dass das funktionieren sollte, stehen nicht schlecht.
Mit fast der gleichen Mannschaft aus der Meistersaison geht der in Vallendar beheimatete Klub die nächste Herausforderung an, die da heißt: Titelverteidigung. Lukas Kleckers, die Belgier Kevin van Hove und Kristof Vermeiren, Nicolas Georgopoulos, Eigengewächs Daniel Dück, Bundestrainer Thomas Hein und Miro Popovic dürfen sich über einen starken Neuzugang freuen. Felix Frede (24), einer der besten Nachwuchsspieler Deutschlands, kommt vom 1. DSC Hannover – und macht das Team so noch ein bisschen stärker.
Das ist auch nötig. Zum einen, weil „die Liga wieder sehr ausgeglichen ist“, wie Letzelter betont. Zum anderen, weil noch nicht abzusehen ist, mit welcher Mannschaft die Mayen-Koblenzer Spiel für Spiel bestreiten können. Kleckers, einer von zwei deutschen Profis auf der Tour, muss bis zum Ende der internationalen Saison im nächsten Mai noch einiges an Preisgeld einsammeln, um nicht seine Spielberechtigung bei den Profis zu verlieren. Und auch die Belgier van Hove und Vermeiren werden das eine oder andere Turnier bestreiten, das mit den Liga-Spieltagen terminlich kollidieren könnte. Und so dürfte die Verpflichtung Fredes Gold wert sein.
Zum Saisonauftakt am Wochenende sind die Top-Leute jedenfalls dabei – und das tut not, geht es doch am Samstag um 14 Uhr beim BC SB Horst aus Gelsenkirchen gleich gegen einen der Favoriten auf den Titel. Am Sonntag steht dann um 12 Uhr das Gastspiel beim 1. DSC Hannover an. Danach wird man sich vielleicht schon ein Bild davon machen können, wo die Reise diesmal hingeht für den 1. SC Mayen-Koblenz. „Die Saison ist natürlich lang, aber ein guter Start wäre für uns schon enorm wichtig“, sagt Letzelter, der neben Horst den BC Stuttgart 1891, die TSG Heilbronn und den SC 147 Essen zu den härtesten Konkurrenten zählt.
Zeitgleich betritt die zweite Mannschaft des 1. SC Mayen-Koblenz Neuland. Nachdem sich das Team souverän in der Aufstiegsrunde durchgesetzt hatte, steht nun der erste Spieltag in der zweigeteilten Zweiten Liga an. In der Nord-Achterstaffel sind am Wochenende der SC 147 Essen II (Samstag, 14 Uhr) und der RSC Gifhorn (Sonntag, 11 Uhr) die Gegner in den Vereinsräumen am Mallendarer Berg. „Für unsere Zweite heißt das Saisonziel ganz klar Klassenerhalt“, sagt Letzelter, schließlich bildet eine Mannschaft in der Zweiten Liga den perfekten Unterbau für den Deutschen Meister.